Montag, 15. Oktober 2007

Literatur zu Parmenides

Primärliteratur:

Hölscher, U., Parmenides. Vom Wesen des Seienden. Die Fragmente griech. u. dt., Frankfurt 1986

Sekundärliteratur:

Curd, P., The legacy of Parmenides. Eleatic monism and later Presocratic thought, Princeton NJ 1998. [Sehr gut lesbar. Sieht keinen radikalen Bruch des P. mit den vorsokratischen Naturphilosophen, daher auch gegen die Standardinterpretation (v.a. gegen Owen), dass Parmenides einen numerischen Monismus vertritt, vielmehr einen prädikativen Monismus, d.h. die These, das jedes Ding, das ist, eine Einheit bildet. Doxa nicht ganz zu verwerfen, sondern, obwohl falsch, für uns der beste Weg, empirisches Wissen zu erlangen. Pflichtlektüre: Kap. I: Parmenides and the Inquiry into Nature, S. 24-63. (
PDF1, PDF2) ]

Fritz, K. von, „Die Rolle des ΝΟΥΣ“, in: Gadamer (Hrsg.), Um die Begriffswelt, Darmstadt 1968, S. 246-363. [Ausschnitt aus einer Begriffsgeschichte des Nous. Aufschlussreich zur Frage, ob sich der Nous mit Nichtsein, Falschheit und Täuschung in Verbindung bringen lässt. Der griech. Text ist nicht immer übersetzt.]

Kahn, Ch. H., „Being in Parmenides and Plato“, in: Parola del Passato 43 (1988), S. 237-261. [Argumentiert, dass esti prädikativ und veridisch und nicht existentiell zu verstehen ist (gegen Owen, mit Mourelatos). Behandelt im 3. Abschnitt Platons Parmenides-Rezeption, wobei er zeigt, dass Platons Seinsbegriff in der Ideenlehre viel mit dem des Parmenides ggemein hat und Platon nur das parmenideische Konzept vom Nichtsein verwirft. Etwas zu technisch, Platon-Behandlung interessant, aber sehr knapp.]

Mourelatos, A. P. D., The Route of Parmenides, New Haven u.a. 1970. [Die klassische Gegenposition zu Owen: Esti hat prädikative, nicht existentielle Bedeutung]

Owen, G. E. L., „Eleatic Questions“, in: Classical Quarterly 10 (1960), S. 84–102. Reprinted with additional notes in Furley and Allen, vol. II, S. 48–81; revised edn. in Owen, 1986. [P. als philosophischer Pionier, der mit den Kosmologen bricht. Doxa hat kein eigenes Recht. Owen vertritt die These, dass esti in existenzieller Bedeutung zu lesen ist. Etwas speziell und kompliziert, jedoch ein sehr einflussreicher Aufsatz, der eine lange Debatte auslöste.]

White, H., What is what-is? A Study of Parmenides Poem, New York 2005. [In der Art eines Kommentars geschrieben, der Ordnung des Textes folgend und ihn sorgfältig interpretierend.]

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