Freitag, 23. November 2007
Demokrit über das gute Leben
Wohlgemutheit (euthymia - von eu – gut, und thumos – Mut, Gefühl; bei Platon: „eifernder“ Seelenteil) zeichnet nach Demokrit das gute Leben aus. Diesen Zustand der Seele sollte jedes Individuum anstreben und erhalten. Um Ausgewogenheit zu erreichen muss das Individuum sein Verhältnis zur Umwelt (also die eigenen Ziele, die Bewertung der eigenen Leistungen sowie der Leistungen anderer) richtig bestimmen. Setzt es z.B. die eigenen Ziele zu hoch, ist das Scheitern vorprogrammiert. Aber auch ein äußerst lustvoller Zustand ist selten von Dauer. So ist nach Demokrit das Ebenmaß nicht nur dem Schmerz, sondern auch großer Lust vorzuziehen. Es liegt in der Macht des Einzelnen, ein zufriedenes Leben zu leben, denn was immer die äußeren Umstände sein mögen, kann er doch seine Erwartungen damit abgleichen. Demokrit wendet sich damit ebenso wir Protagoras entschieden gegen einen Schicksalsglauben, dessen Spuren in der Lyrik noch gut erkennbar sind. In dieser Hinsicht nimmt Demokrit einiges vorweg, was die stoische Ethik kennzeichnet.
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