Sonntag, 11. November 2007

Protagoras: Die Inflation der Wahrheit

Indem alles, was ist, als Erscheinung, die wir wahrnehmen, existiert, haben wir Zugang zur gesamten Realität und sind immer schon im Besitz der ganzen Wahrheit. Diese Konsequenz des Homo-Mensura-Satzes könnte Protagoras dazu veranlasst haben, ihn an den Anfang seiner Schrift mit dem Titel „Wahrheit“ (nicht erhalten) zu setzen. Hier kommt er, indem er die gegenteilige Voraussetzung wie Parmenides trifft, dass nämlich das Sein genau das ist, was wir sinnlich erfassen, auch zur gegenteiligen Konsequenz, dass wir nämlich die Wahrheit schon besitzen, wogegen Parmenides behauptet, dass sie den Sterblichen dadurch, dass diese sich an die Wahrnehmung halten, ganz entzogen ist.

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